Den Menschen einen Namen und ein Gesicht geben
Am 9. Mai 1945 endet der 2. Weltkrieg in Europa. Für die Menschen in Europa bedeutet dieser Tag Frieden und die Befreiung vom Faschismus. Dieser Sieg über den Faschismus war hart erkämpft.
Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes fand auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg in Dortmund eine Feierstunde statt.
Bereits am Vormittag fand eine Kranzniederlegung zur Erinnerung an die Kriegsgefangenen des Stalag VI D am Gedenkstein an der Westfalenhalle statt.

Am Nachmittag wurde, während einer Feierstunde auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg, mit der Aufstellung zahlreicher Portraits der sowjetischen Kriegsgefangenen gedacht, die in Dortmund ums Leben gebracht und ohne Nennung ihres Namens begraben wurden.

Nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion gerieten 5.000.000 Rotarmisten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Zweidrittel der Männer überleben die ersten Monate ihrer Gefangenschaft nicht. Wer überlebte, wurde von der Wehrmacht zur Zwangsarbeit nach Deutschland gebracht, so auch nach Dortmund.
In Dortmund wurden die Männer in das Kriegsgefangenlager Stalag VI D an der Westfalenhalle gebracht und von dort zur Zwangsarbeit in die Betriebe im östlichen Ruhrgebiet, im Sauerland und im Münsterland. Wenn sie, wegen der harten Arbeit und der völlig unzureichenden Ernährung nicht mehr arbeitsfähig waren, brachte man sie zurück in das Stalag VI D. In diesem Lager starben tausende Gefangene an fehlender Versorgung und nicht behandelten Krankheiten. Ihr Grab fanden die Männer auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg.





Bisher erinnert der Internationale Friedhof an eine Parklandschaft, es gibt nur wenige Erinnerungen an die Menschen, die hier begraben sind.
Mit der Aufstellung der Portraits sollte den Menschen, die oft ohne Nennung ihres Namens beerdigt wurden, ein Namen und ein Gesicht geben werden.








