am 22. Juni 1941 wurde die Sowjetunion von der deutschen Wehrmacht überfallen.
Mit einer Gedenkstunde an der Westfalenhalle erinnert der Förderverein Gedenkstätte Steinwache-Internationales Rombergpark Komitee und Ar.kod.M e.V. am 22. Juni 2023 um 18.00 Uhr an den Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion und an das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen in Dortmund.
Nach dem Hitlerdeutschland die Sowjetunion überfallen hatte, gerieten im Sommer und Herbst 3.000.000 Rotarmisten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Bereits seit Herbst 1939 gab es in Dortmund ein Kriegsgefangenenlager, das Stalag VI D. Die Wehrmacht hatte dafür die Westfalenhalle übernommen und in der Halle ein Lager für polnische und französische Kriegsgefangene eingerichtet. Im September 1941 trafen erstmals sowjetische Kriegsgefangene in Dortmund ein. Auf dem heutigen Messegelände unweit der Westfalenhalle entstand nun im Stalag VI D Dortmund das Lager C für sie.
Lageplan des Lager C im Stalag VI D, Quelle: https://stalag6a6d.fr/AccesPublic/Stalag_VI_D_3.php
Kriegsgefangene leisten Zwangsarbeit
Die Lebensbedingungen im Lager C waren besonders hart. Entkräftet vom langen Weg von den Frontlagern ins Ruhrgebiet, auf dem sie oft weder Wasser und nach Nahrung erhielten, kamen die sowjetischen Kriegsgefangenen im Dortmunder Lager an. Doch auch hier erhielten die Männer nur eine minimale Versorgung. Von Lager aus wurden sie zur Zwangsarbeit auf Zechen, in Stahlwerke und in Rüstungsbetrieben des Ruhrgebiets gebracht. Dort waren sie in umzäunte und bewachte Lagern, den Arbeitskommandos, in der Nähe der Betriebe untergebracht. In den Betrieben mussten die Männer bis zur völligen Erschöpfung schwerste Arbeit leisten. Sie erhielten weder eine ausreichende Ernährung noch geeignete Kleidung für diese Arbeit. Sie litten zudem unter katastrophalen Wohnverhältnissen, mangelnder medizinischer Versorgung und rassistischer Gewalt. Wenn sie völlig erschöpft und nicht mehr arbeitsfähig waren, wurden die Männer in das Stalag VI D zurückgeschickt. Tausende starben dort an den Folgen von Arbeitsunfällen, Krankheiten und Erschöpfung.
Erinnerung heute
Insgesamt gerieten mehr als 5.000.000 Rotarmisten in deutsche Kriegsgefangenschaft, annährend 3.000.000 von ihnen überlebten die Gefangenschaft nicht.
Heute erinnert ein Gedenkstein an das Stalag VI D und das Schicksal der Gefangenen. Der Gedenkstein befindet sich in der Nähe des Eingangsbereichs zu den Messehallen, dort wo einst der Zugang zum Lager C des Stalag VI D war.
4 weitere Holztafel auf dem Internationalen Friedhof aufgestellt
Der Internationale Friedhof erinnert heute mit seinen weitläufigen Rasenflächen mehr an einen Park als an einen Friedhof. Die meisten Toten haben keinen Grabstein, keine namentliche Erinnerung. In ihrer großen Mehrzahl blieben die sowjetischen Kriegsopfer hier bis heute namenlos und leider lässt die geplante Aufstellung der Namensstelen, die den Verstorbenen ihren Namen und damit auch ein Stück ihre Würde zurückgeben könnte, auf sich warten. Deshalb errichtete der Historische Verein Ar.kod.M hier auf dem Internationalen Friedhof vier weitere Holztafeln. Doch Tafeln aus Holz können die erwarteten Namensstelen nicht ersetzten, denn Holz ist kein Marmor.
Wir erinnern an:
Roman Egorenko und Konstantin Sklerow
Roman Egorenkowurde im Jahr 1890 geboren. Über sein Leben und sein Schicksal als Zwangsarbeiter in Dortmund wissen wir nichts. Er starb am 4. Juli 1942 in Dortmund und wurde auf dem Internationalen Friedhof in Dortmund begraben. Seine Bestattung war die erste uns bekannte auf Feld 4.
Konstantin Sklerow wurde im Jahr 1924 geboren. Man verschleppte ihn zur Zwangsarbeit nach Dortmund. Am 2. August 1943 starb er in Dortmund und wurde auf dem Internationalen Friedhof begraben. Seine Bestattung war die letzte uns bekannte von Zivilisten auf Feld 4.
Wir erinnern an:
Georgij Maganakow und Georgij Gebnischwili
Georgij Gebnischwiliwurde am 23. August 1900 in Dorf Tschimljak bei Tiflis geboren, er war verheiratet. Am 22. September 1942 geriet er bei Naltschik in deutsche Kriegsgefangenschaft. Sein letzter Arbeitseinsatz war in Dortmund Hörde. Er starb am 31. Dezember 1943 und wurde auf dem Internationalen Friedhof begraben. Seine Bestattung war die erste uns bekannte auf Feld 7.
Georgij Maganakow, wurde im Jahr 1904 geboren, von Beruf war er Bergarbeiter. Am 10. Juli 1942 geriet er in deutsche Kriegsgefangenschaft. Er kam in das Mannschaftsstammlager VI K danach nach Dortmund und von dort zum Arbeitseinsatz auf die Zeche Hansa in Huckarde. Er starb 11. September 1944. Seine Bestattung war die letzte uns bekannte auf Feld 7.
Mit der Aufstellung von weiteren Holztafeln auf den Grabfeldern 9, 13 und 19 gedachte der Historische Verein Ar.kod.M e.V. am 2. Mai 2023 vier Menschen, die auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg begraben sind.
Die Holztafeln erinnern an: zwei Erwachsene – Sinaida Bakumenko und Hasi Fardinow
und an zwei Kindern – Nikolaj Scharpan und Karina Sewostjanowa
Das Schicksal der Zwangsarbeiterinnen und ihrer Kinder war besonders tragisch. Die jungen Frauen und Mädchen wurden zumeist aus der Ukraine verschleppt. Bis zum Herbst 1942 wurden Schwangere aus der Zwangsarbeit entlassen und in ihre Heimat zurückgeschickt, danach gab es keine Entlassung aus der Zwangsarbeit mehr. Geburten und Sterbefälle in den Lagern, in denen Zwangsarbeiterinnen aus der ehemaligen Sowjetunion waren, wurden von der Stadt Dortmund mitleidlos registriert. Der kleine Nikolaj Scharpan wurde nur ein Jahr alt. Seine Beerdigung ist als letzte Besetzung auf dem Feld Nummer 9 eingetragen. Sein trauriges Schicksal teilten leider viele Kinder. Mehr als 100 Kinder sind auf Feld 9 begraben. In Grab 202 wurden Maria Tischinirowa, 1 Jahr und Iwan Iwantschuk, beerdigt, in Grab 203 Stanislaw Bonas, 4 Wochen, und Wasilij Makow, 2 Jahre. Die Beisetzung von Kindern setzte sich fort bis zum Grab 300. Dort liegen Zhanetta Stepanowa, 1 Jahr, und Nikolaj Scharpan, ebenfalls 1 Jahr. Insgesamt sind 117 Todesfälle von Kindern auf dem Internationalen Friedhof offiziell registriert. Die lückenhaften Registrierungspapiere lassen noch weitere verstorbene Kinder vermuten.
Ihre Mütter mussten auch während der Schwangerschaft und nach der Geburt schwerste Arbeit leisten. Die Ernährung war schlecht, eine gesundheitliche Versorgung für die jungen Mütter und ihre Kinder gab es nicht. Die Frauen hatte kaum Möglichkeiten ihre Kinder zu versorgen, so hatten die Kinder nur geringe Überlebenschancen. Genau das war die Absicht der Nazis. Diese Kinder sollten nicht überleben, ihre Mütter wurden nur als Arbeitskräfte gebraucht. Auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg sind Beerdigungen von Kindern auf den Felder 9, 13 und 19 bekannt. Diese Kinder sind die unschuldigsten Opfer des Krieges, wir erinnern an diese unschuldigen Seelen mit besonderer Erschütterung.
Die Familie Gaschto besuchte in Erinnerung an ihren Urgroßvater Wassili Josifowitsch Gaschto die Informations- und Gedenkstätte Stalag VI A und den Friedhof am Höcklinger Weg. Die Familie lebt derzeit in Krefeld. Sie stammt aber aus Mariupol und musste wegen des Krieges in der Ukraine nach Deutschland fliehen. Ihr Urgroßvater hatte als sowjetischer Kriegsgefangener auf der Henrichshütte in Hattingen Zwangsarbeit geleistet und war im Stalag VI A gestorben. Irina Gaschto fand nach längerer Recherche die Personalkarte von Wassili Gaschto. Auf einer Internetplattform sammelte sie weitere Informationen. Nach ihrer Ankunft in Deutschland fasste die Familie den Plan das Grab ihres Urgroßvaters besuchen. Sie statteten auch der Informations- und Gedenkstätte Stalag VI A Hemer einen Besuch ab.
Informations- und Gedenkstätte Stalag VI A HemerFriedhof am Höcklinger Weg, Hemer
Wassili Josifowitsch Gaschto
Wassili Gaschto stammte aus dem Dorf Kasatschi im Gebiet Rostow. Dort wurde er am 24. Juni 1899 geboren. Nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion wurde auch er eingezogen. Im Frühjahr und Sommer 1942 befand sich die Rote Armee auf dem Rückzug. Wassili Gaschto geriet am 8. Mai 1942 bei Feodosia auf der Krim in deutsche Kriegsgefangenschaft. Man brachte ihn wie tausende andere in das Stalag VI K in der Senne, da wurde er registriert. Am 1. August kam er in das Stalag VI A nach Hemer und am 3. August in das Arbeitskommando 1558 auf die Henrichshütte nach Hattingen. Am 8. September kehrte er, bereits schwer erkrankt, nach Hemer zurück.
Mahnmal auf dem Friedhof am Höcklinger Weg in Hemer
Nach kurzer Zeit im Stalag VI A starb Wassili Gaschto am 10. September 1942 an Herzschwäche. Tagelange Fußmärsche ohne Verpflegung und Erholungspausen, lange Zugfahrten in offenen Waggons, Hunger und Durst, die fehlende medizinische Versorgung und die harte Arbeit auf der Henrichshütte hatten seine Gesundheit schnell zerrüttet. Man begrub ihn am 11. September 1942 in einem Massengrab auf dem Friedhof am Höcklinger Weg. Wassili Josifowitsch Gaschto wurde 43 Jahre. Er hinterließ eine Ehefrau und mehrere Kinder.
Am Karfreitag fand auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg in Dortmund ein Mahngang statt. Dmitriy Kostovarov erinnerte mit einer kurzen Ansprache an die sowjetischen Kriegsopfer:
Liebe Freundinnen und Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,
würde ich alle bekannten Namen der sowjetischen Kriegsopfer, die hier begraben sind, verlesen, würde das 6 Stunden und 13 Minuten dauern . 4473 Namen sowjetischer Kriegsopfer sind bekannt, wie viele es wirklich sind, wissen wir bis heute nicht. Diese Menschen sind in Dortmund ums Leben gekommen, sie stammten aus alle 15 Sowjetrepubliken und sehr viele von ihnen kam aus der Ukraine.
Erinnerung an Mark Sabeljewitsch Bolschakow
Heute möchte ich an einen Verstorbenen erinnern. Mark Sabeljewitsch Bolschakow, er wurde am 12. September 1912 geboren, von Beruf war er Elektromonteur. Er stammte aus dem Dorf Lewino im Gebiet Tambow, das auf halber Strecke zwischen Moskau und Wolgograd liegt. Bereits am 23. Juni 1941 geriet er in deutsche Kriegsgefangenschaft und kam in ein Gefangenenlager in Ostpreußen. Er wollte sich mit der Gefangenschaft nicht abfinden und unternahm dort Fluchtversuche. Deshalb durfte er das Lager nicht mehr verlassen. Seine Personalkarte hat den Vermerk „Achtung“ und „Darf nicht mehr in Arbeitseinsatz“. Mehr als 2 Jahre verbrachte er in Lagern in Ostpreußen. An 3. September 1943 wurde er in das westfälische Hemer in das Kriegsgefangenenlager Stalag VI A gebracht und von dort zum Arbeitseinsatz auf die Zeche Hugo in Gelsenkirchen-Buer. Dort unternahm er einen weiteren Fluchtversuch, er wurde gefasst und in ein Straflager nach Dortmund auf die Zeche Dorstfeld gebracht. Gemeinsam mit Alexej Pawlowskij, dessen Bild auf Feld 3 zu sehen ist, unternahm er am 22. Dezember 1943 einen weiteren Fluchtversuch. Bei diesem Fluchtversuch wurden beide erschossen. Mark Bolschakow ist, wie auch Alexej Pawlowskij, auf Feld 3 begraben. Seit kurzem erinnert eine Holztafel an Mark Bolschakow. Diese Holztafel wurde durch eine private Initiative auf Feld 3 aufgestellt. Aber viele Jahrzehnte gab es für ihn, wie für alle sowjetischen Kriegsopfer keine namentliche Erinnerung. Der Friedhof erinnert auch heute mehr an einen Park als an eine Begräbnisstätte.
Die Gräber wurden eingeebnet
Stellen wir vor wie der Friedhof Ende 1945 aussah. Überall hier auf 11 Gräberfelder standen 1320 weiße Kreuze für Zivilarbeiter und Zivilarbeiterinnen und deren Kinder. Auf jedem Kreuz war ein Name. Dazwischen standen auf den 621 Gräbern der verstorbenen Kriegsgefangenen, deren Namen bekannt waren, Holzstangen und Blechschilder mit ihren Namen und Erkennungsmarkennummern. Mehr als 3000 verstorbene Kriegsgefangene aus dem Kriegsgefangenenlager Stalag VI D, das in Dortmund an der Westfalenhalle war, wurden laut Sterbebuch anonym begraben, ohne Kreuz, ohne Erinnerung.
Stellen wir uns vor auf diesem Friedhof ständen heute 4473 Kreuze für die sowjetische Kriegsopfer, deren Namen wir kennen. Die große Zahl der Kreuze würden das Ausmaß des Leidens und Sterbens der sowjetischen Kriegsopfer augenfällig machen. Doch Kreuze kamen für die Landesregierung Ende der 1950ziger Jahre nicht in Frage. Die Landesregierung entschied, dass der Preis von 70 DM je Kreuz bei der Vielzahl der Grabmale zu hoch sei. Die Gräber wurden eingeebnet. Es entstand die parkähnliche Anlage, wie wir sie heute sehen.
Erst vor 8 Jahren wurde ein Projekt ins Leben gerufen. Endlich sollten die sowjetischen Kriegsopfer namentlich genannt werden. 58 Stelen aus Marmor sollten auf den Grabfeldern aufgestellt werden. Dieses Projekt wurde bis heute nicht realisiert. Die Stadt Dortmund nennt, trotz Anfrage, bis heute die Gründe nicht. Doch es ist an der Zeit, dass auch der sowjetischen Kriegsopfer mit ihren Namen gedacht wird.
Der Historische Verein Ar.kod.M errichtete auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg in Dortmund vier Holztafeln. Erinnert wird mit diesen Holztafeln an :
Michail Danilowitisch Liwar Er wurde 1907 in Poltawa geboren, er war verheiratet. Am 17. Februar 1942 geriet er in deutsche Kriegsgefangenschaft. Sein letzter Arbeitseinsatz war in Dortmund Eving. Er starb am 11. Januar 1943 an Herzschwäche und wurde in Grab 1 auf Feld 3 begraben. Mark Sabeljewitsch Bolschakow Er wurde 12. September 1912 im Dorf Lewina geboren. Am 23. Juni 1941 geriet er in deutsche Kriegsgefangenschaft. Gemeinsam mit Alexej Pawlowskj, unternahm er am 22. Dezember 1943 einen Fluchtversuch. Bei diesem Fluchtversuch wurden beide erschossen. Mark Bolschakow ist, ebenso wie Alexej Pawlowskij, auf Feld 3 begraben.
Fratia Pawlowa Sie wurde im Jahr 1915 geboren. Über ihr Leben und ihr Schicksal als Zwangsarbeiterin in Dortmund wissen wir nichts. Sie starb am 17. Mai 1945 in Dortmund und wurde auf Feld 19, Grab 67, begraben. Ihre Beerdigung dort ist das erste bekannte Begräbnis auf Feld 19.
Illarion Maiborod, Er wurde am 20. Oktober 1904 in Stalino, dem heutigen Donezk, geboren. Fälschlicherweise wird er bis heute unter dem Namen Illarion Ualibard geführt. Er wurde nach Dortmund zur Zwangsarbeit verschleppt. Am 12.September 1944 starb er in Dortmund und wurde auf Feld 9 begraben.
Wie für große Mehrzahl der sowjetischen Kriegsopfer, gibt es auch für die vier Verstorben bisher keine namentliche Erinnerung, keinen Grabstein, keine Namensstele. Sie sind bis heute namenlos. Mit der Aufstellung der vier Holztafeln sollen die vier Verstorben ihre Namen zurückerhalten.
Gleichzeitig soll die Aufstellung der Tafeln eine Mahnung für die Stadt Dortmund sein endlich die 58 geplanten Stelen mit den Namen der sowjetischen Kriegsopfer auf dem Internationalen Friedhof zu errichten, denn Holz ist kein Marmor. Holztafeln können die geplanten Stelen nicht ersetzen.
Auf Einladung des Knappenvereins Heessen fand auf dem Dasbecker Friedhof eine Gedenkstunde zur Erinnerung an das Grubenunglück auf Zeche Sachsen statt.
Am 3. April 1944 ereignete sich im Flöz Präsent durch Entzündung eines Gas-Luft-Gemischs eine Schlagwetterexplosion. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten 80 Bergleute im Streb, 76 sowjetische Kriegsgefangene und 4 deutsche Arbeiter. Weitere 52 Bergleute, 25 deutsche Arbeiter, 18 sowjetische Kriegsgefangene und 12 polnische und sowjetische Zivilarbeiter waren im Streckenvortrieb und in der Strebförderung beschäftigt. Bei Rettungs- und Löscharbeiten starben weitere Bergleute. Dieses Grubenunglück war das schwerste, das sich je auf der Zeche Sachsen ereignete. Die schreckliche Bilanz waren 169 Tote, 127 fanden ihr Grab unter Tage.
An der Gedenkstunde auf dem Dasbecker Friedhof nahmen der Oberbürgermeister der Stadt Hamm, Marc Herter, und die Bezirksbürgermeisterin des Stadtbezirks Hamm-Hessen, Erzina Brenneke, teil und ein Vertreter der Gewerkschaft IGBCE . In ihren Ansprachen wiesen sie darauf hin, dass der Berg keine Nationalitäten kennt. Gemeinsam fanden die Bergleute bei dem verheerenden Grubenunglück am 3. April 1944 unter Tage den Tod und viele von ihnen auch ein gemeinsames Grab.
Stellvertretende für die Verstorben stellen wir Seinal Aliew vor, der am 3. April auf Zeche Sachsen anfuhr und bei dem Grubenunglück starb.
Seinal Aliew wurde 1898 in der SSR Aserbaidschan geboren und ist Landarbeiter.
Anfang Juli 1942 gerät er bei Stary Oskol unweit von Woronesch in Kriegsgefangenschaft. Er kommt zunächst in das Kriegsgefangenenlager Stalag 339 bei Kiew. Ende Februar 1943 bringt man ihn in das Stalag IX B Fallingbostel, wo er Registrierungspapier erhält. Dort muss er in zwei verschiedenen Arbeitskommandos Zwangsarbeit leisten.
Am 4. September 1943 verlegt man ihn in das Stalag VI K Senne und am 8. September in das Arbeitskommando 506R Zeche Sachsen.
Der Historische Verein Ar.kod.M e.V. erinnerte an den sowjetischen Kriegsgefangenen Alexej Schwez. Das Gedenken fand auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg in Dortmund statt, wo mehrere tausenden sowjetischen Kriegsopfern ohne eine namentliche Erinnerung begraben sind.
Alexej Schwez war 40 Jahre alt, als er im Kriegsgefangenenlager (Stalag VI D) in Dortmund starb. Er stammte aus Gebiet Nikolajew in der heutigen Ukraine. Über ihn und seinen Schicksal in der Kriegsgefangenschaft wissen wir wenig. Vielleicht musste, wie viele andere, auf den Zechen des Ruhrgebiets Zwangsarbeit leisten.
Ab Herbst 1942 wurden sowjetische Kriegsgefangene im Bergbau eingesetzt , um den Energiebedarf für die Stahlwerke und Rüstungsbetriebe zu sichern und den Arbeitskräftemangel zu beseitigen, der durch die Einberufung von Bergleuten zur Wehrmacht entstanden war. Tausende Gefangene wurden im Mannschaftsstammlager VI K (326) in der ostwestfälischen Senne registriert und dann in das Stalag VI A im sauerländischen Hemer gebraucht. Von dort kamen die Gefangenen sofort in die Arbeitskommandos auf den Zechen des Ruhrgebiets. Viele Gefangene waren da bereits geschwächt. Für die Erhaltung und Wiederherstellung ihrer Gesundheit wurde nichts getan. In Betrieben und Zechen mussten sie dennoch sehr hart arbeiten, ohne dass sie ausreichende Ernährung, Kleidung und Unterkunft erhielten. Viele Gefangene erkrankten aufgrund der mangelnden Fürsorge schwer. Waren sie nicht mehr arbeitsfähig, brachte man sie in Dortmund in das Stalag VI D. Das Lager befand sich an der Westfalenhalle auf dem heutigen Messegelände.
Alexej Schwez ist am Nachmittag des 6. Novembers 1943 im Mannschaftsstammlager (Stalag) VI D Dortmund an Lungen-Tbc gestorben. Er wurde auf dem Internationalen Friedhof auf Feld II in Grab 1840 beerdigt.
Am 19. Juni fand auf demSüdfriedhof in Herne eine Gedenkstunde statt. Dmitriy Kostovarov, 1. Vorsitzender des Historischen Vereins Ar.kod.M e.V. war eingeladen auf dieser Gedenkstunde zu sprechen.
Liebe Freundinnen und Freunde, meine Damen und Herren, Das diesjährige Gedenken findet in einer Zeit statt, in der es wieder Krieg in Europa gibt, ein Krieg der viele Menschen hier zu tiefst erschüttert. Ein Ort wie dieser, der die Ruhestätte für Kriegsopfer ist, muss für uns eine Mahnung sein und eine Aufforderung uns für das Ende von Krieg und Tod einzusetzen. Verhandlungen schaffen Frieden, nicht weitere Krieg und noch mehr Waffen. Ein Ort wie dieser zeigt uns deutlich, welche Folgen es hat, wenn wir unsere Herzen und Gedanken für Kriegspropaganda öffnen. Am 22. Juni 1941, fast genau vor 81 Jahren, überfiel Hitlerdeutschland die Sowjetunion. Ein grausamer Vernichtungskrieg begann. Dieser Krieg kostete mindestens 27 Millionen sowjetischer Bürgerinnen und Bürger das Leben. In den ersten Tagen und Wochen des Krieges gerieten mehr als 3 Millionen Rotarmisten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Hitlerdeutschland betrieb gegenüber der Bevölkerung in der Sowjetunion einen Vernichtungskriegs. Der Tod von Millionen Menschen wurde in Kauf genommen. Dieser Vernichtungskrieg traf auch die Kriegsgefangenen. Bis Februar 1942, also innerhalb von 6 Monaten, kamen 2 Millionen Rotarmisten in deutscher Kriegsgefangenschaft ums Leben.
Mahnmal auf dem Südfriedhof in Herne
Zwangsarbeit im Ruhrgebiet
Aber bereits im Sommer 1941 forderte die deutsche Industrie den Einsatz von Kriegsgefangenen im Bergbau, in den Stahlwerken und der Rüstungsindustrie. So wurden auch sowjetische Kriegsgefangene eingesetzt. Im Sommer 1944 waren alleine 95.000 sowjetische Kriegsgefangene im Ruhrbergbau eingesetzt. 100tausende Menschen aus der Sowjetunion mussten im Ruhrgebiet Zwangsarbeit leisten. Ohne ausreichende Ernährung, ohne geeignet Kleidung, eine entsprechende Unterkunft und die notwendige Gesundheitsversorgung mussten sie auf den Zechen, in Stahlwerken und Rüstungsbetrieben schuften. Die unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen, die Demütigungen und Bestrafung waren Teil eines rassistischen Programms. Dieser Rassismus rechtfertigte das verbrecherische Handeln. Viele tausend Menschen haben hier ihr Leben verloren. Die Menschen starben an Hunger, fehlender Versorgung, bei Arbeitsunfällen und bei Bombenangriffen, denen sie schutzlos ausgesetzt waren. Der Vernichtungskrieg gegen die Menschen der Sowjetunion wurde im Ruhrgebiet fortgesetzt. Tippt man auf einer Karte des Ruhrgebiets auf einen beliebigen Ort, wird man dort einen Friedhof mit einer Grabstätte von sowjetischen Kriegsopfer finden. Auch in Herne ist das so. Achtet einmal bei Eurem nächsten Friedhofsbesuch darauf. Meistens sind die Gräber am Rande des Friedhofs, oft tragen sie keinen Namen, manchmal wirken sie ungepflegt oder verwahrlost.
Die Gefangenen leisten Widerstand
Doch die Menschen aus der Sowjetunion waren nicht nur Opfer, sie haben vielfältigen Widerstand geleistet. Durch Arbeitsverweigerung und Sabotagen. In den Kriegsgefangenenlagern gab es Widerstandsgruppen. Eine solche Widerstandsgruppe gab es im Lazarett des Stalag VI D an der Westfalenhalle in Dortmund. Die Abkürzung Stalag steht für Mannschaftsstammlager für Kriegsgefangene. Hunderttausend Kriegsgefangene durchliefen das Stalag in Dortmund. Sie wurden von hieraus in die Arbeitskommandos geschickt. Widerstandsgruppen waren häufig in Lazaretten aktiv. Dafür gibt es mehrere Gründe: Das Personal konnte sich richtig kennen lernen und Vertrauen aufbauen, da es selten Versetzungen gab. Ärzte und Pflegekräfte konnten sich freier bewegen als andere. Die Wachmannschaften betraten die Krankensäle selten. Sie hatten schlicht Angst, sich dort anzustecken. Eine wichtige Funktion des organisierten Widerstands war auch, die anderen Gefangenen moralisch zu stärken. Die Widerstandsgruppe im Stalag VI D wurde Ende 1944 entdeckt und zerschlagen. Die Leitung der Widerstandsgruppe kam in Gestapohaft. Einer der Aktivsten war Jakow Pogolovkin. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt. Er kehrt nach dem Krieg nicht nach Hause zurück. Er verschwand spurlos. Das spurlose Verschwindenlassen war eine Vorgehenswese der Gestapo. Alle Zeugen sollten beseitigt werden.
Der historische Verein Ar.kod.M hat in den vergangenen 15 Jahren eine große Anzahl als unbekannt begrabenen sowjetische Bürgerinnen und Bürger ausfindig machen können. Das ist für Kriegsgefangenen möglich. Sie hatten Registrierungspapiere. Verschleppte Zivilist*innen wurden bei ihrem Tod in den Standesämtern in den Städten und Gemeinden registriert. Es ist möglich diesen Verstorbenen zu finden und ihnen ihre Namen zurückzugeben. Eine Ausnahme bilden die Menschen, die von der Gestapo in den letzten Kriegstagen ermordet wurden. Ihrer können wir wahrscheinlich nicht namentlich gedenken, wir müssen sie aber als mutige Kämpfer*innen in Erinnerung behalten. Mir ist es ein großes Anliegen die Erinnerung an die sowjetischen Kriegsopfer wachzuhalten. Ich arbeite dafür, den Verstorbenen ihren Namen und eine würdige Grabstätte zu geben. Dies ist in dieser schwierigen Zeit eine Herausforderung. Doch im Ruhrgebiet engagieren sich viele Menschen in der Erinnerungsarbeit. Das macht mir Mut. Wir sollten uns für eine gemeinsame Arbeit und für einen Austausch vernetzen.
Land und Kommunen stehen auch heute in der Verantwortung
Die Erinnerung an die Opfer des Krieges, an ihre Leben und Leiden in den Rüstungsbetrieben, den Stahlwerken und den Zechen darf aber nicht nur dem bürgerschaftlichen Engagement überlassen werden. Die Erinnerung an die Opfer des Kriegs ist auch Angelegenheit des Landes und aller Kommunen. Unsere Recherchen haben gezeigt, in kommunalen Archiven sind noch viele Dokumentensammlungen aus der Kriegs- und Nachkriegszeit vorhanden. Diese Sammlungen können über das Schicksal und den Verbleib von Kriegsgefangenen und Zivilarbeiter*innen Auskunft geben Vielfach ist die Dokumentation jedoch lückenhaft. Die Listen mit Verstorbenen enthalten oft den Vermerk „unbekannt“. Die Angaben über die Verstorbenen sind unvollständig. Die Namenslisten stammten meistens aus der Kriegs- und direkten Nachkriegszeit. Eine Ergänzung oder Korrektur der Listen ist sehr selten, obwohl sie nach Gräbergesetz durchgeführt werden muss. Oft lehnen Kommunen Ergänzungen der vorliegenden Dokumente ab. Sie konservieren den Erkenntnisstand über sowjetische Kriegsopfer aus der Jahren 1945 bis 1953. Die Dokumente geben aber oft die Sichtweise der Kriegs- und Nachkriegszeit wieder. Die Listen wurden auf Betreiben der Alliierten angefertigt. Sie wurden nicht selten von Beamten erstellt, die bereits während des Krieges in der Verwaltung tätig waren. Diese Beamten waren nicht unbefangen. Es wäre hilfreich, wenn in Nordrhein-Westfalen eine landesweite Abfrage durchgeführt würde über die Dokumentation von während des Krieges in den Städten und Gemeinden verstorbenen sowjetischen Kriegsopfern. Die Bestände sollten systematische erfasst werden. Hilfreich wäre es, wenn an Hochschulen dazu Forschungsprojekte ins Leben gerufen würden.
Grabstätte von Zwangsarbeiter*innen auf dem Südfriedhof in Herne. Anders als auf dem Südfriedhof in Herne fehlen auf den großen Friedhöfen in Nordrhein-Westfalen persönliche Erinnerungen an die Verstorbenen
Ebenso hilfreich wäre es, wenn es Vorgaben des Landes zur Pflege der Gräber von Kriegsopfern gäbe und kein Unterschied bei der Grabpflege von Kriegsopfern gemacht würde. Die Grabstätten sowjetischer Kriegsgefangener und Zivilarbeiter*innen unterscheiden sich oft deutlich von den Grabstätten anderer Kriegsopfer. In den vergangenen 15 Jahren besuchten wir viele Friedhöfe, auf denen sowjetische Kriegsgefangene sowie Zivilarbeiter*innen und deren Kinder begraben sind. Wir sahen wie unterschiedlich der Zustand dieser Grabstätten ist. Wir fanden Grabstätten mit Einzelgräbern. Auf den Gräbern waren Grabsteine mit den Namen der Verstorbenen. Wir sahen aber auch Rasenflächen und mit verborgen Obelisken in verwahrlosten Gebüschen. Manchmal befanden sich diese Grabstätten in unmittelbarer Nähe zu gepflegten Gräbern deutscher Kriegsopfer. Die großen Friedhöfe mit Gräbern sowjetischer Bürgerinnen und Bürger haben heute manchmal einen parkähnlichen Charakter. Viele Menschen sind erschrocken, wenn sie erfahren, dass es sich um Gräberfelder handelt. Die Verantwortung für die Pflege der Grabstätten sowjetischer Kriegsopfer liegt, gemäß Gräbergesetz in Nordrhein-Westfalen bei den Kommunen. Der Zustand der Friedhöfe zeigt, es gibt entweder keine einheitlichen Richtlinien für die Pflege dieser Gräber oder diese Richtlinien werden nicht flächendeckend umgesetzt. Eine Erhebung zum Zustand der Grabstätten von sowjetischen Kriegsopfern im Land Nordrhein-Westfalen ist erforderlich. Es darf keine Unterschiede in der Pflege von Kriegsgräbern geben. Auch auf den Gräbern sowjetischer Kriegsopfer müssen Grabsteine oder Stelen mit den Namen der Verstorben stehen. In den Staaten der ehemaligen Sowjetunion gibt es bis heute ein großes Interesse an einem persönlichen Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg umgekommenen Familienangehörigen. Nicht vergessen werden sollte, dass die Sowjetunion 27 Millionen Kriegsopfer zu beklagen hat. Das bedeutet, dass es in jeder Familie Kriegsopfer gibt.
Am 22. Juni 1941 begann der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. 27 Millionen Menschen aus der Sowjetunion verloren ihr Leben. Nahezu jede Familie hat Opfer zu beklagen. In Dortmund wurde mit einem Gedenken an der Westfalenhalle und auf dem Internationalen Friedhof an den Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion erinnert.
Von der Wehrmacht wurde dieser Vernichtungskrieg aktiv und mit ideologischer Überzeugung umgesetzt. Dazu gehörten die Erschießung aller gefangenen Politkommissare der Roten Armee, die Massaker an der Zivilbevölkerung zur Vergeltung von sowjetischen Partisanenaktionen und das Massensterben infolge der deutschen Hungerpolitik. 10 Millionen Soldaten der Wehrmacht trugen an der Ostfront die Verantwortung für den Tod von 11 Millionen Rotarmisten und 14 Millionen Zivilisten. Der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion ermöglichte erst den Holocaust. SS-Einheiten und Polizei-Bataillone ermordeten in der Sowjetunion mehr als 3 Millionen Juden.
3,3 Millionen sowjetische Soldaten starben in deutscher Kriegsgefangenschaft
Ein Großverbrechen war der lange geleugnete und vergessene Tod von 3,3 Millionen sowjetischen Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft. Sie waren Wehrmachtssoldaten als Bewachern ausgeliefert und wurden zu Tausenden erschossen. Die meisten starben an Hunger, an Seuchen und nicht behandelten Krankheiten. Die Sterblichkeit lag bei 60 Prozent. Ab Herbst 1942 wurden sowjetische Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit eingesetzt. Viele kamen ins Ruhrgebiet. Ohne ausreichende Ernährung, ohne geeignet Kleidung, ohne eine entsprechende Unterkunft und ohne die notwendige Gesundheitsversorgung mussten sie auf den Zechen, in Stahlwerken und Rüstungsbetrieben schuften. Die unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen, die Demütigungen und Bestrafung waren Teil eines rassistischen Programms. Dieser Rassismus rechtfertigte das verbrecherische Handeln. Der Vernichtungskrieg gegen die Menschen der Sowjetunion wurde im Ruhrgebiet fortgesetzt. Das Stalag VI D in Dortmund an der Westfalenhalle war ein Ort des Leidens und Sterbens für zigtausende sowjetische Kriegsgefangene. Vom Stalag VI D aus wurden sie in die Arbeitskommandos geschickt. Viele kamen völlig erschöpft und krank von der harten Arbeit in das Stalag zurück und starben im Lazarett.
Nikolaj Nowikow starb im Stalag VI D an der Westfalenhalle in Dortmund. Er war der erster sowjetische Kriegsgefangenen, der auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg begraben wurde
Frauen in der Rotenarmee
Ob im Stalag VI D auch Frauen waren ist nicht bekannt. Rotarmistinnen, die in deutsche Kriegsgefangenschaft gerieten, wurden in der Regel sofort von den Männern getrennt. Die gefangenen Frauen wurden bis 1943 nur selten nach Deutschland gebracht. Sie blieben in den Lagern in den besetzten Gebieten in eigens abgetrennten Bereichen. Ab 1943 wurden die Frauen aufgrund des Arbeitskräftemangels im Deutschen Reich offiziell aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Sie mussten – als zivile „Ostarbeiterinnen“ oder als KZ-Häftlinge der SS – Zwangsarbeit leisten. Zwischen 800.000 und einer Millionen Frauen waren zwischen 1941 und 1945 in der Roten Armee