Wer heute den Friedhof am Rennweg in Dortmund betritt, findet im hinteren Teil eine parkähnliche Anlage und weitläufige Rasenflächen vor. Während des 2. Weltkriegs diente der Friedhof als Beerdigungsort für Menschen, die zur Zwangsarbeit nach Dortmund verschleppt wurde. Zwei Ehrenanlagen erinnern an die Kriegsopfer aus Polen und aus Serbien. Sie tragen die Namen von 157 polnischen und 106 serbischen Zwangsarbeiter*innen. Doch auch die weitläufigen Rasenflächen sind Gräberfelder. Hier ruhen mehrere tausende Menschen, die aus der Sowjetunion zur Zwangsarbeit ins Ruhrgebiet verschleppt wurden und in Dortmund gestorben sind. Es sind Zivilarbeiter*innen und deren Kinder sowie Kriegsgefangene. Wie viele sowjetische Kriegsopfer hier begraben sind, ist nicht bekannt.
Im Stadtarchiv der Stadt Dortmund befindet sich das Sterbebuch für „Russische Kriegsgefangene“, darin finden sich nur 621 Namenseinträge, bei mehr als 3000 Verstorbenen steht „unbekannt“. Durch umfangreiche Recherchen ist es gelungen die Namen und die Geschichte der mehr als 3000 Kriegsgefangenen herauszufinden. Heute wissen wir, dass die Verstorbenen aus allen 15 Sowjetrepubliken kommen.
In der vorliegenden Broschüre stellen wir 12 sowjetische Kriegsgefangene vor, die auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg in Dortmund begraben sind.
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